Im Frühjahr 2022 wird die Imkerei von Hans-Joachim Brütt 60 Jahre alt. 60 Jahre Erfahrung mit Bienen und ihrem Honig. Ein unerschöpflicher Erfahrungsschatz!
Am Anfang wollte Hans-Joachim Brütt mit den Bienen nichts zu tun haben. Ein paar Mal hatten sie ihn gestochen und deshalb hatte er Angst vor ihnen. Aber die Neugierde und das Interesse waren größer als diese Angst und als er das erste Mal verschleiert in einem Bienenwagen stand, war es geschehen, er war der Imkerei verfallen – bis heute. Schon zu DDR-Zeiten entwickelte der Imker seine ganz eigenen Techniken, um eine besonders gute Qualität erzielen zu können.
Als es nach der Wiedervereinigung möglich wurde, investierte Hans-Joachim Brütt in sein Hobby und holte sich professionelle Hilfsmittel, um seinen Honig zu etwas Besonderem zu machen. Das ist ihm gelungen – sein Honig hat diese besondere Cremigkeit, die ihn einzigartig macht.
Wie wird Honig gewonnen?
Die Bienen fliegen die Blüten an und sammeln dort mit ihren Rüsseln den zuckerhaltigen Blütennektar und Honigtau. Honigtau ist ein Saft von Blättern und Nadeln, den Läuse gesammelt und in kleinen Tropfen wieder ausgeschieden haben. Bienen ernähren sich von Nektar und Honigtau. Deshalb ist es wichtig, dass sie Blumen und Pflanzen finden, die genügend Nektar produzieren. Imker Hans-Joachim Brütt erzählt, dass es in den vergangenen Jahren zum Beispiel sehr schwierig war, Lindenblütenhonig zu ernten. Obwohl die Linden in voller Blüte standen und einen starken Duft ausströmten, war aber durch die Trockenheit während der Blütezeit kaum Nektar in den Blüten vorhanden, den die Bienen hätten sammeln können.
Bienen ernähren sich aber nicht nur davon, sondern sammeln Nektar und Honigtau auch in ihrem Bienenstock. Sie schlucken beides, so dass es im Bauch in die sogenannte Honigblase gelangt.
Dort werden die Pflanzensäfte mit Stoffen vermischt, die Wirkung auf den Zucker haben. Danach gibt die Biene diesen veränderten Pflanzensaft im Stock an eine andere Biene weiter und der Vorgang beginnt von vorne, das Ergebnis wird dann an die nächste Biene weitergereicht usw. Dadurch wird dem Pflanzensaft nach und nach Wasser entzogen, so dass er immer dickflüssiger wird.
Wenn aus dem Pflanzensaft der fertige Honig durch die Bienen hergestellt ist, legen sie ihn in den Waben ab und verschließen diese mit Bienenwachs. Er dient als Nahrung für sie selbst und ihre Brut und als Futtervorrat für die kalten Wintermonate. Ein Bienenvolk kann im Jahr viele Kilo Honig herstellen, die Höhe der Ernte ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, die zum einen von der Umwelt beeinflusst werden, zum anderen aber auch durch den Imker selbst. "Ein Imker darf nie aufhören zu lernen, er muss seine Bienen und ihre Lebensumstände kennen und richtig einschätzen können", sagt Hans-Joachim Brütt.
Der Imker erntet den fertigen Honig durch Schleudern aus den Waben. Den entnommenen Honig ersetzt er zum Winter hin durch Zuckerwasser, damit die Bienen gut über den Winter kommen. In den kalten Apriltagen der letzten Jahre brauchten die Bienen mehr Nahrung, da sie außerhalb ihres Bienenstockes noch nichts fanden. Viele Imker haben durch zu wenig Winterfutter ganze Bienenvölker verloren, die einfach verhungert sind. Bienen kann man eben nicht wie andere Tiere füttern, wann man möchte.
Was ist der Unterschied zwischen flüssigem und festem Honig?
Der Nektar, aus dem der Honig besteht, bestimmt, ob der Honig flüssig oder fest ist. Jeder Nektar der verschiedenen Blumen und Pflanzen hat seine eigene Zusammensetzung in unterschiedlichen Teilen von Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Saccharose.
Direkt nach der Entnahme (also nach dem Schleudern) ist Honig immer flüssig.
Je mehr Traubenzucker der Honig aber enthält, umso schneller beginnt der Prozess der Kristallisation. Der Nektar von Rapsblütenhonig enthält zum Beispiel sehr viel Glukose, weshalb die Kristallisation in nur wenigen Tagen beginnt. Bei Waldhonig, dessen Nektar zu großen Teilen aus Fruktose besteht, dauert es hingegen mehrere Monate.
Hat die Kristallisation begonnen, wird der Honig schnell fest und bildet teilweise auch kristallisierte Klümpchen. Jetzt beginnt der Imker zu rühren, damit die groben Kristalle fein vermahlen werden und der Honig cremig wird.
Was ist gesund am Honig?
Honig ist frei von Fett und Risikostoffen wie Cholesterin oder Purinen, er enthält aber auch keine Proteine oder Ballaststoffe. Im Vergleich zu Zucker enthält Honig mehr Nähr- und Mineralstoffe wie z.B. Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen und auch einige Vitamine. Allerdings kann durch die minimalen Mengen der Nährstoffbedarf des Körpers keinesfalls gedeckt werden.
In Honig steckt aber eine Kombination aus bioaktiven Stoffen und Antioxidantien, unter anderem Phenole, Enzyme und Pflanzenstoffe wie Flavonoide sowie organische Säuren, die ihn gesund machen. So können Antioxidantien das Risiko von Schlaganfällen, Herzinfarkten und einiger Krebserkrankungen minimieren, den Blutdruck senken und sich positiv auf die Sehkraft auswirken.
Ganz wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass diese gesunden Wirkstoffe ab einer Temperatur von 40 °C zerstört werden. Insofern ist es sinnvoller, den Honig in den Tee oder die berühmte „heiße Milch mit Honig“ erst nach dem Abkühlen einzurühren.
Honig enthält zwar weniger Kalorien als Haushaltszucker, ist jedoch genauso kariesfördernd und kann sogar appetitanregend wirken. Deshalb sollte Honig auch nur in gesunden Maßen genossen werden.
Äußerlich angewendet hilft frischer Bienenhonig bei Wunden zum Teil besser als moderne Antibiotika. Die Behandlung mit Honig bei Verbrennungen zweiten Grades und entzündeten Wunden nach einer Operation schlug schneller an als verschiedene herkömmliche Behandlungsarten, wie eine Studie aufzeigte. Diese Wirkung wird auf die antibakteriellen und antientzündlichen Eigenschaften von Honig zurückgeführt. Erkrankungen wie Schuppenflechte, Hämorrhoiden und Herpesbläschen können mit Honig ebenfalls positiv behandelt werden. Hans-Joachim Brütt macht sofort Honig auf die Stelle, wenn ihn doch mal eine Biene gestochen hat. So wird der Schmerz sofort unterbunden.
Honig ist ein Virenkiller, er stärkt das Immunsystem, hilft bei akutem Reizhusten und einer aufkeimenden Erkältung. Honig zeigte sich auch in Studien als sehr effektiver Helfer gegen Halsschmerzen und Husten bei Kindern. Die Symptome und der Schlaf wurden durch den Honig verbessert.
Kindern unter zwölf Monaten sollte jedoch kein Honig verabreicht werden, da durch evtl. im Honig enthaltene Clostridium-Botulinum-Keime Botulismus (eine Lebensmittelvergiftung) hervorgerufen werden kann.